Dann beginnt am nächsten Tag ein neues Jahr, d. h. es wird ein weiteres Feld der "Jahresanzeige" belegt und alle anderen Feldergruppen werden auf ihre jeweilige Startposition zurückgesetzt. Diese Vorgehensweise dauert dann 4 Jahre an.
Wer jetzt nachrechnet kommt aber nur auf 360 Tage pro Jahr. Es fehlen aber noch 5,25 Tage pro Jahr um auf ein durchschnittliches Jahr wie es heute kennen, also mit 3 aufeinanderfolgenden Jahren zu je 365 und einem darauffolgenden Jahr mit 366 Tagen zu kommen.
Und hier greift die "Äussere Tageszählung" ins Geschehen ein. Hier sind 72 Felder vorhanden. Wenn alle Felder belegt sind wird am darauffolgenden Tag diese Feldergruppe geleert und die Belegung der inneren Feldergruppen wird für diesen Tag ausgesetzt, d. h. es wird kein Feld mit einem Stein belegt.
Im Ägyptischen Kalender wurden die 5 Zusatztage einfach an die 12 30tägigen Monate angehängt. Die Ägypter brauchten diese Tage nicht aufs Jahr verteilen da sie ihren Kalender ja nach der Nilflut ausrichteten. Bei einem Kalender der sich nach der Sonne richtet müssen diese Zusatz-Tage aber auf das Jahr verteilt eingebaut werden denn sonst passen die Sonnenstände welche auf dem Artefakt dargestellt sind nicht zu den realen Sonnenständen der Tag-und-Nacht-Gleichen, Sommer- und Wintersonnenwende. Mit einer Vorgehensweise wie sie auf diesem Artefakt dargestellt ist ist dies aber möglich.
Nun sind es 365 Tage pro Jahr. Es fehlt also nur noch ein Tag um auf exakt 1.461 Tage (3 mal 365 und einmal 366 Tage) wie in unserem Kalender zu kommen.
Dieser Tag wird dann durch ein leeres Brett dargestellt, d. h. nach Ablauf der 4 Jahre á 365 Tage wird das Brett komplett geleert und man hat damit das (auch uns so bekannte) Schaltjahr mit 366 Tagen.
Ich habe die Vorgehensweise auch auch als Video unten angefügt.
Zu guter Letzt nochmal die Punkte die FÜR einen Kalender sprechen:
- die Erwähnung von Eusebius daß es 3monatige Jahreszeiten gegeben hat.
- Es gibt diverse Paralellen zum Ägyptischen Kalender.
- die Sonnenstände zu Zeiten der Sommer- und Wintersonnenwende und der beiden Tag-Nacht-Gleichen sind zeitlich passend dargestellt.
- durch kulturelle Verbindungen nach Ägypten und Mesopotamien sind religiöse Feierlichkeiten an bestimmten Tagen sehr wahrscheinlich.
- das Wichtigste zum Schluß: DIESES ARTEFAKT IST ALS KALENDER VERWENDBAR
Ob es tatsächlich ein Kalender ist oder doch nur ein "Spielbrett" ... da sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden